HP, Dell, Microsoft, Acer, Asustek und weitere Hersteller von Elektronikprodukten wollen erhebliche Teile ihrer Produktion aus China in andere Länder verlagern. Das berichtet Nikkei Asian Review und beruft sich auf mehrere Informanten, die mit den Plänen vertraut sind.
Mit ihren Bestrebungen reagieren die Unternehmen einerseits auf den erbitterten Handelskrieg zwischen den USA und China, durch den weitere Zölle drohen. Die Suche nach alternativen Standorten für die Fertigung ist aber auch in den wachsenden Produktionskosten in China begründet. „Chinas gestiegene Produktionskosten haben bereits zu einem Rückgang der weltweiten Bestellungen geführt“, zitiert die japanische Wirtschaftszeitung einen chinesischen Regierungsbeamten. „Jetzt machen die mit dem Handelskrieg verbundenen Unsicherheiten alles noch viel schlimmer.“
An eine Rückverlagerung ihrer Fertigung in die Vereinigten Staaten denken aber auch US-Hersteller nicht. Die meisten Firmen wollen ihre Hardware weiter in Südostasien produzieren und sehen sich in verschiedenen Ländern um. Das gilt ebenso für HP und Dell, die im weltweiten PC-Markt den ersten und dritten Platz besetzen.
Den Informanten zufolge hat HP Pläne für einen Abzug von 20 bis 30 Prozent seiner Fertigung aus China ausgearbeitet. Etappenweise soll dafür eine neue Lieferkette in Thailand oder Taiwan geschaffen werden. Die Produktionsverlagerung könnte schon zum Ende des dritten Quartals 2019 beginnen, aber die Zeitplanung könnte sich noch ändern. Dell wiederum habe schon eine Pilotproduktion in Taiwan, Vietnam und den Philippinen anlaufen lassen.
Acer und Asustek bestätigten, dass sie die Möglichkeit prüfen, einen Teil der Produktion in Länder außerhalb von China zu verlagern. Dell wollte zwar zur Produktionsverlagerung nicht Stellung nehmen. Vielsagend adressierte der PC-Hersteller jedoch die Regierungen der USA und Chinas mit dem Wunsch, „ihren Dialog fortzusetzen, um ungelöste Probleme zu klären“.
Dem Bericht zufolge denken auch Microsoft, Google, Amazon, Sony und Nintendo darüber nach, die Herstellung ihrer Spielekonsolen und intelligenten Lautsprecher teilweise aus China abzuziehen. Vor Kurzem wurde bereits gemeldet, dass Apple Vorbereitungen trifft, etwa 15 bis 30 Prozent der iPhone-Produktionskapazitäten von China in ein anderes asiatisches Land zu verlagern.
Author: Russell Morgan
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